Seiten

Dienstag, 29. Januar 2013

Die Overlock-Entscheidung

Dieser Artikel ist für Kirschenkind und alle, die überlegen sich eine Overlockmaschine zu kaufen.

Eine Overlockmaschine?! War das wirklich nötig?! Wer weiß das schon! Aber jetzt wohnt sie bei mir! Ich will euch erzählen wie es dazu kam und wie wir beide mit einander auskommen. 
Wer meinen Blog schon eine Weile verfolgt, weiß das ich immer wieder die Lust verspürte Kleidung zu nähen. Dieses Vorhaben schien mir viel einfacher und attraktiver mit einer Kettelmaschine. Aber lohnt sich das? Benutze ich sie wirklich oder steht sie nur rum? Welche Maschine ist die richtige für mich? Ist teuer gleich gut? Was passiert wenn der Faden neu eingefädelt werden muss? Viele Fragen, auf die vor einem Kauf eine Antwort gefunden werden musste.
Ausschlag gebend für den Kauf war das neue Interesse meiner Tochter am Nähen und die Fertigstellung von Norma Prototyp. Hätte ich vorher schon viel Kleidung genäht, wäre meine Entscheidung viel schneller getroffen worden. Denn es ist klar, das Klamotten nähen - besonders Jersey - mit einer Overlockmaschine schneller und spaßiger ist.
Meine Tochter hatte das Glück ein Berufs orientierendes Praktikum bei Mashal Metje von Swing and Sew zu besuchen. Sie war so von Mashal als Näh-Lehrerin begeistert, das ich sie einmal begleitet habe. Dabei ist Norma Prototyp entstanden. Außerdem habe ich gleich einen ganzen Kurs gebucht, den ich jetzt besuche. Mashal ist Diplom-Modedesignerin und gibt in ihrer Werkstatt regelmäßig Nähkurse. Dort hat sie für die Teilnehmer verschiedene Näh- und Overlockmaschinen. Auch eine W6 N 454D
Die W6 Maschine ist eine qualitativ hochwertige Overlockmaschine - wohl eine Tochter von Janomé, sie ist fast Bau gleich. Dazu kommt, das sie preiswert ist und die Firma 10 Jahre Garantie auf die Maschine gibt. Also für mich als Einstieg in die Kleider-Näh-Welt wahrscheinlich die beste Wahl.
Und ja, ich benutze sie wirklich. Mein Respekt ist noch groß, sie ist doch so anders als meine "normale" Nähmaschine. Die vielen Fäden, Ösen, Häkchen und das Messer sind schon irgendwie unheimlich. Drückt man auf den Anlasser "fährt" sie einfach los, schneidet, näht und kettelt wie von selbst...
Da kann so was wie ein "Loch" beim "rein" und "raus fahren" in eine Rundung (Ärmel oder Ausschnitt) schon mal passieren! Doch mit etwas Übung klappt das schnell besser. Gut für Rundungen ist, wenn der Nähfuß angehoben wird, der Stoff bis an die linke Nadel gelegt wird, dann den Nähfuss wieder runter klappen, Naht mit der Spitze des Nähfusses anpeilen und langsam losfahren. Zum 'raus kommen aus der Rundung das Genähte im Winkel von 90° nach links ziehen und nach rechts heraus fahren.
Nun zum Einfädeln... Beim ersten Mal habe ich eine Stunde gebraucht!! Ja, das muss man einfach einkalkulieren, doch danach ist man mit seiner Overlock schon viel intimer als vorher. Auch in der letzten Woche habe ich wieder reichlich Fadensalat produziert. Auf unerklärliche Weise hat sich der Faden des Unterfadengreifers entfädelt. Doch mit dem "Grundlagenbuch Overlock", das mit vielen Fotos bestückt ist, und einer Pinzette habe ich nun das Einfädeln begriffen. Es empfiehlt sich auch nicht  so viel am Handrand zu drehen, denn das begünstigt den Fadensalat.
Ansonsten ist die Maschine klein, fein und leicht - viel kleiner und leichter als eine normale Nähmaschine - so ist sie ganz einfach auf und abgebaut, zur Not in einem kleinem Schrank verstaut oder rasch eingepackt und zum Nähkränzchen mitgebracht. 
Ich hoffe ich konnte denjenigen, die überlegen so ein Ding zu kaufen, bei der Entscheidung weiter helfen! Und ich bin auch neugierig auf die, die so eine Maschine schon haben. Was habt ihr für Erfahrungen beim Kauf und beim Einfädeln gemacht?

13 Kommentare:

  1. Hallo Floh,

    danke für diese Overlock-Einführung. Den Gedanken eine zu kaufen hatte ich schon Anfang / Mitte der 90iger Jahre, doch dann entschied ich mich für eine gute Computernähmaschine, mein Hobby nähen pausierte fast 10 Jahre, jetzt bin ich wieder dabei einzusteigen, muß aber erst meine Schulter auskurieren, derzeit ist die Schulterkapsel so gereizt, dass ich nicht am Tisch sitzen kann, tippen geht nur auf dem Sofa halbliegend mit am Körper angelegtem Arm und auf dem Gehäuse liegender rechter Hand, aber ich vertraue darauf dass alles gut wird.

    Übrigens hat http://siebensachen-zum-selbermachen.blogspot.de/2013/01/siebensachens-seiten-stiche-ausstellung.html#comment-form einen Link gesetzt für eine Ausstellung in Berlin, die sich sehr interessant anhört.

    Herzliche Grüße
    Judika

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke für den Link! Dir und Deiner Schulter wünsche ich Besserung und Geduld :) Ich habe auch eine elektronische Nähmaschine und bin zufrieden damit für Patchworkarbeiten. Jersey nähen ist nicht ganz leicht, da ist die Overlock eine gute Ergänzung.

      Löschen
  2. Ich kann noch hinzufügen, dass man mit der Handhabung der Maschine nach einiger Zeit wirklich immer besser zurechtkommt. Es ist einfach anders als die normale Nähmaschine, und man muss es erst lernen, wie alles Neue.

    Insgesamt funktioniert die ganze Sache bei mir sogar besser, als ich am Anfang erwartet habe - ich hatte vor ein paar Jahren eine Nähkränzchenbekannte mit Overlock, die hat bei jedem neuen Stoff erstmal stundenlang vor der Maschine gesessen, um die Fadenspannung neu einzustellen. Das ging nie mit kurz testen und dann losnähen, sie stellte immer ewig daran herum. Ich dachte irgendwie, das müsste so sein. Glücklicherweise stellt sich das problem mit meiner Maschine überhaupt nicht, oder wenn da doch mal eine einzelne Spannung verstellt werden muss, bekomm ich das in kurzer Zeit hin.

    Für Jersey würde ich nicht mehr auf die Overlock verzichten wollen - das geht schon besser und sieht professioneller aus als mit der Nähmaschine.

    viele Grüße! Lucy

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. An der Spannung habe ich bis jetzt nichts verstellt, nur am Differential Transport und am Messer... Ein kleines Stück Probenähen mache ich noch, aber nur weil ich diesen Fadensalat fürchte!

      Löschen
  3. Das hier habe ich neulich schon bei Deiner feierlichen Einweihung geschrieben, aber vielleicht hast Du es da übersehen:

    Ich habe auch seit über einem Jahr eine W6 und bin mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis zufrieden. Klar hätte ich gern einen Behälter für die abgeschnittenen Stroffstreifen. Und auch ein Freiarm wäre nett. Aber es geht auch ohne.

    Anfangs hatte ich ein paar Probleme beim Umfädeln. Da heißt es in der Anleitung nur kurz, man müsse die neuen Fäden an die alten knoten und dann einfach durchziehen. Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich herausgefunden habe, dass man sie nicht alle vier gleichzeitig, sondern einen nach dem anderen durchziehen muss. Und auch nicht einfach am Ende jenseits der Nadeln ziehen, sondern lieber Stück für Stück durch jede Öse einzeln. Inzwischen ist das Umfädeln aber kein Problem mehr.

    Ich wünsch Dir viel Spaß und Erfolg mit Deiner neuen W6!

    Liebe Grüße,
    Henriette

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Henriette, ich habe es nicht übersehen. Das hier sollte nur noch mal eine Zusammenstellung vieler Meinungen werden. Ich bin auch froh, das du mit der W6 so zufrieden bist. Ich denke wie du: Ein Freiarm usw wäre schön, aber es geht auch ohne. Sehr gut sogar! Mit Freiarm usw wäre es wieder viel teurer und ob sich das lohnt ist dann wieder die nächste Frage :)

      Löschen
  4. Hallo Floh, ich habe mir zum letzten runden Geburtstag eine Maschine gewünscht und habe mir eine kombinierte Over-/Coverlock beim Fachhändler gekauft. Ich bekam eine zweistündige Einführung zum overlocken von einer passionierten Hobbyschneiderin und wurde mit den Worten verabschiedet: Wenn sie das im Schlaf können, kommen sie wieder. Darauf hin bekam ich nochmal eine zweistündige Erklärung über entstandene Fragen und zum Covern. Außerdem hat sie mir einen Nähkurs vermittelt, wo eine ebenso engagierte Dame und zigmal hat ein- und umfädeln lassen und uns gezeigt hat, was eine Ovi so alles kann. Jetzt müsste ich nur viel mehr nähen, um das Potential der Maschine auch zu nutzen.
    Liebe Grüße Katja(quilt)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das hört sich ja toll an! Genau so soll es doch sein, oder??! So was könnte ich auch gebrauchen! Aber ich denke mit etwas Übung wird es auch so werden. Zur Not fahre ich zum Nähmaschinen Laden meines Vertrauens :)

      Löschen
  5. I have a Babylock that I bought when my 14 year old son was a baby. I don't use it all the time, but for jersey it's really brilliant and I've made some really cool clothes over the years. The big pain is definitely the threading, but when you can do that then everything else is really fast!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Now I have to look up "Babylock" :) Thank you for your comment, Helen.

      Löschen
  6. Ich habe mir vor gut 25 Jahren die erste gekauft, vom Geld, das von der Hochzeit übrig blieb und mein Mann wollte, dass ich mir eine kaufe. Es war damals eine Pfaff, als dannneuere Maschinen kamen, hab ich die in Zahlung gegeben und mir immer wieder eine neuere gekauft. Und mich auch oft geärgert. Richtig glücklich bin ich mit meiner Babylock, die fädelt sich praktisch von selbst ein, mein geliebtes Pusteteil,die Evolve war noch etwas asthmatisch, die Nachfolgerin pustet stärker. Und da ich kaum grosse Lust zum Umbauen habe, hab ich mir die Cover auch gekauft. Ebenfalls von Babylock. Ich habe Erfahrungen mit allen Fabrikaten, Pfaff, Bernina, Husqvarna, empfehlen kann ich allerdings ausschließlich die Babylocks.

    liebe Grüße
    petra

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Oh, Du bist ja ein richtiger Profi! Danke für Deine Empfehlung. Vielleicht nähe ich bald soviel, das die W& nicht mehr reicht, dann werde ich deinen Rat zur Babylock beherzigen.

      Löschen
  7. Oh, das ist ja spannend hier, genau dieses "Problem" habe ich auch :)
    Zufällig bin ich hier reingeschneit!!!
    Seit Monaten/Jahren (o.so) wäge ich ab ob ich mir eine zulegen soll oder nicht, werde ich sie ausreichend nutzen, lohnt sich die Investition, komme ich mit der Fädelei klar usw. Danke für die Infos und auch die anderen Kommentare hier sind sehr interessant!
    Vielleicht sollte ich mich auch mal nach einem Kurs erkundigen um ein wenig Näherfahrung zu sammeln! LG, von Annette

    AntwortenLöschen