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Mittwoch, 29. Juni 2011

Die Lage entspannt sich...

Familie Klabautermann packt die Koffer und beginnt nach und nach auszuziehen. Die Gelegenheit habe ich genutzt um mein Nähzimmer nach 2 1/2 wöchiger Pause endlich mal wieder zu besetzen. Der Berg der unerledigten Näh-Arbeiten ist leider sehr groß geworden und ich konnte mich nicht entscheiden, welches der Projekte ich als erstes unter die Maschine lege. Deshalb habe gar nicht genäht, sondern mit dem Schneiden der Stoffe für den Kaleidoscope QAL begonnen. Normalerweise arbeite ich gerne in kleinen Etappen, das heißt etwas schneiden, etwas nähen, dann wieder schneiden usw. Hier füge ich mich dann doch einmal der Anleitung von Dontcallmebetsy: heute (fast) alles geschnitten und nix genäht! So in etwa könnte der Quilt dann aussehen:
Damit es nicht ganz so rosalastig wird, kommen noch ein paar Türkis farbende "Tupfer" dazu. Also schnell weiter schneiden, damit ich auch noch die anderen Projekte pünktlich fertig bekomme....

Donnerstag, 23. Juni 2011

Klabautermann im Haus

Heute hat DontcallmeBetsy die Anleitung für den Kaleidoscope QAL veröffentlicht. Meine Stoffauswahl habe ich getroffen, ich könnte also sofort loslegen.....
Doch leider gibt es hier im Haus einen Klabautermann, der allem einen Strich durch die Rechnung macht. Sämtliche Näh-Arbeiten liegen auf Eis und warten auf Fertigstellung. Ich hoffe das unser "Gast" mit etwas Geduld bald wieder verschwindet und in unserem Haus endlich wieder Ruhe einkehrt.

Donnerstag, 16. Juni 2011

Eine Ausstellung - beklemmend, aber sehenswert

Wenn ich ehrlich bin, haben mich die Bilder von Volker Bartsch vorrangig nicht interessiert. Mich hat viel mehr das versteckte Gebäude im Häuserblock zwischen Kantstraße und Pestalozzistraße gereizt. Läuft man durch die Pestalozzistraße von Suarezstraße in Richtung Windscheidstraße lang, fällt einem unweigerlich ein völlig verwildertes Grundstück hinter einer hohen, mit Grafitti besprühten Mauer auf. Eine Tür aus Beton, mit Kette und Vorhängeschloß lässt einen Zugang nur erahnen. Viele Anwohner aus dieser Gegend habe ich befragt, was sich hinter dieser Mauer verbirgt, aber niemand konnte mir eine Auskunft geben. Auf die Lösung bin ich letzte Woche gestoßen, als ich in der Kantstraße 79 (Grundbuchamt Charlottenburg) an einem Aufsteller mit der Werbung für diese Ausstellung vorbeilief:
Von einem Frauengefängnis an dieser Stelle hatte ich bisher nie etwas gehört - im Internet fand ich mehr überraschende Informationen über das Gefängnis, das bis 1985 noch immer Häftlinge unter Verschluss hielt. Volker Bartsch zeigt im hinteren Zellentrakt noch bis zum 25. Juni Bilder, Skulpturen und Grafiken zum Thema "Fluch der Schönheit" Diese Ausstellung ist mit Ton- und Lichtinstallationen, sowie seinen Exponaten in den Gefängniszellen sehr sehenswert, kann aber kurzzeitig zu einem beklemmenden Gefühl führen. Man kommt in den Zellentrakt/Ausstellungsraum durch die Hofeinfahrt neben dem Grundbuchamt Charlottenburg in der Kantstraße, Berlin Charlottenburg.
Läuft man weiter durch den ersten Hof, durch ein erneutes Tor, über einen weiteren Hof und noch ein Tor, so hat man den eigentlichen Zellentrakt vor sich. Nur an einer Stelle ist dieser Gefängnishof von einem Nachbar Wohnhaus einsehbar. Für alle anderen Wohnblöcke ist er völlig unsichtbar - was die Unwissenheit der Anwohner etwas erklärt.
Weiter geht es hinein ins Innere des Gebäudes - durch die Toninstallation hört man Frauenstimmen und Wispern, das Licht ist gedämpft und die Zellentüren sind geöffnet- unweigerlich erwartet man den Anblick wirklicher Häftlinge. In den Zellen kann man die Exponate betrachten - und Kritzeleien und gezeichnete Bildchen der Insassen von vor über 20 Jahren und länger.....
Volker Bartsch zeigt in seinen Werken den "Fluch der Schönheit", den Wunsch der ewigen Jugend und deren Auswirkungen der Bemühungen diese zu erlangen. Bei dem Versuch den Schönheitsidealen zu entsprechen, gerät manch eine Persönlichkeit in eine "Gefangenschaft" des eigenen Körpers.
Sehenswert - nur noch bis zum 25.6.2011 - aber beklemmend....

Sonntag, 12. Juni 2011

Ein Quilt für mich!

August 2010 startete die Bee Germany bereits im Oktober war ich an der Reihe um Muster und Stoff zu verschicken. Zum ersten Mal wollte ich einen Quilt für mich nähen. Ich hatte ein Muster im Kopf und habe dafür Stoffe ausgesucht. Eigentlich nichts besonderes - es war aber besonders, denn so habe ich es noch nie gemacht. Sonst kaufe ich Stoffe, weil ich sie schön finde und sammele sie zuhause in Kisten. Irgendwann kommt eine Näh-Idee in meinen Kopf und die gesammelten Stoffe werden durchwühlt um für diese Idee etwas passendes zu finden. Diesmal also anders! Erst Idee, dann dazu passender Stoff, dann losgelegt.... Alle Bee Teilnehmer habe fleißig genäht und schnell hatte ich viele Blöcke zusammen. Wie so häufig überkamen mich Zweifel... waren es wirklich die richtigen Stoffe? Ist die Farbauswahl nicht zu wild? Wirkt das Muster durch die bunten Stoffe? Am Ende war ich mir sicher: alles ist so, wie ich es mir vorgestellte habe! Und nun ist er fertig, der 147 x 207 cm große ganz eigene meine Quilt!

Für die Umrandung musste ich eine ganze Weile suchen, bis ich den passenden braunen Stoff fand. Dank Julia und ihrer Kona Cotton Farbkarten kam ich zu Kona Cotton Chocolate! Die Rückseite sollte ein schwerer Wollstoff werden - bei Hüco gab es genau den richtigen Stoff. Dunkel Orange, fast wie Filz, bei 30° C von mir bereits gewaschen ist nun die Rückseite meines Quilts.
Zwischen Top und Rückseite ist eine dünne Schicht Vlies, gequiltet habe ich alles mit der Maschine. Diesmal keine Nervosität, keine Falten, kein Fluchen - seltsam?! Für das Binding blieb nur das Umklappen des Rückstoffes nach vorne und ein Zickzackstich mit meiner extra dafür gekauften Zwillingsnadel. Diese Idee habe ich bei Hedis Quilt für ihre Tochter abgeguckt.
Das war dann doch noch einmal eine kleine Herausforderung, da der dicke Wollstoff Falten schlug und sich nicht richtig unter dem Nähfuss bändigen lassen wollte. Kaum war mein Quilt fertig, ging er auch schon in fremde Hände....

Samstag, 11. Juni 2011

WIP und QAL -Es kommt immer alles anders als man denkt

.... zum Glück, sonst würde das Leben ja langweilig werden. Letzte Woche habe ich den Konfirmationsquilt fertig genäht und verschenkt - J. hat sich riesig (so wie das für einen 14 jährigen Jungen möglich ist) gefreut. Nach so einer "Arbeit" ist mir erst einmal nach Luft holen und verschnaufen. Am liebsten lege ich das fertige Werk dann an eine Stelle, an der ich im Alltag häufig vorbei komme, um es immer mal wieder zu betrachten - das geht in diesem Falle ja nun leider nicht. Andere Nähaufgaben warten bereits - Bee Blöcke für Juni - und ich wollte doch schon so lange meinen Circle Quilt der Bee Germany fertig nähen, ein Tshirt nähen (gestern war ich im Nähmaschinen Center und habe mir Overlock Maschinen angeschaut..) und und und - die "Das möchte ich gerne machen" Liste wird immer länger. Die Widrigkeiten des Alltags, die nicht immer erfreulich sind, haben meine Pläne durcheinander gebracht. Sie haben letztendlich dazu geführt, das ich den Circle Quilt weiter genäht habe (WIP) - immerhin dann doch positiv!
Alle gesammelten 24 Blöcke wurden auf eine Größe zugeschnitten und -zig mal auf dem Fussboden hin und her geschoben worden, um zu einer endgültigen Anordnung zu kommen.
Zum Glück habe ich alle "Zutaten" für diesen meinen ganz eigenen Quilt bereits über Monate gesammelt - Das Top ist seit gestern fertig - mit Umrandung - zusammen genäht, die Füllung wartet auf die Weiterverarbeitung und die Rückseite hängt zum Trocknen auf der Wäscheleine. Weitere Fotos von diesem meinem ganz eigenen Quilt gibt es dann, wenn er ganz fertig ist - also hoffentlich bald!
Der Plan war gestern Nachmittag noch: Quilt fertig nähen - Luft holen und verschnaufen - weiter "Todo-Liste" abarbeiten. Dann kam eine Freundin zu Besuch.... und erzählte mir, das eine Näh-Freundin von uns an einem QAL (Quilt along) teil nimmt ...... und das sie sich selbst entschlossen hat auch mit zumachen...... und zeigte mir ihre Stoffe und das Muster....... Fazit: Heute Nacht habe ich nur von Stoffen und Nähen geträumt. Am Vormittag habe ich Stoff gekauft und gerade eben habe ich mich auch zum QAL bei Dont call me Betsy angemeldet!
So, nun liegt im meinem Zimmer noch mehr Stoff, die Todo-Liste ist noch länger geworden und ich glaube ich spinne  - meine Familie denkt, ich spinne.... 

Sonntag, 5. Juni 2011

Zur Konfirmation

Gerade noch rechtzeitig bin ich fertig geworden! Soeben ist der letzte Faden des Signaturblocks vernäht.... 
Nun bekommt der Junge doch eine "Überdecke"! Und diese ist 142 x 204 cm groß geworden und passt somit vielleicht auch auf sein Bett. Ein extra Geldgeschenk wird er nicht bekommen, denn in dieser Decke stecken so viele Erinnerungen und emotionale Werte, die mit Geld nicht auf zu wiegen sind. Die Umrandung des Signaturblocks besteht aus Hemdenstoffen seines Vaters, Großvaters, Onkels und von seinem Cousin. Diese und noch ein paar andere Kleidungsstücke - auch von dem Konfirmanden - habe ich auf der Vorderseite verwendet.
Es wurden wieder Stimmen laut, das diese Decke doch lieber in unserem Haushalt bleiben sollte. Das denke ich nicht - ich habe sie extra für ihn genäht, dabei gingen auch meine Gedanken zu ihm, zu seinem Vater (meinem Bruder) und zu meinem Vater. Es ist also eine Decke nur für Jonas, die gehört zu ihm.
Die Zeit liess ein Handquilten nicht zu und so blieb ja nur noch die Maschine.... Ich war sehr nervös vorher, denn ich wollte es richtig schön Quilten. Ich hatte ein Vlies für die Füllung gekauft, das mir nicht optimal erschien. Aber auch da war die Zeit zu knapp noch etwas anderes zu besorgen. Das Vlies ist sehr dick und von der Oberflächenstruktur etwas fester als die flauschigen Füllungen aus einem Patchworkladen. Gleich bei der ersten Quiltnaht habe ich eine Falte eingenäht, obwohl ich alle Tips der erfahrenen Maschinen Quilter beherzigt habe. Rasch wieder aufgetrennt - darin bin ich ja schon geübt - und noch einmal. Das hat bis zur letzten Naht gut geklappt, dann gab es eine weitere Falte! Noch immer fluche ich beim Maschinenquilten und schwöre mir, das ich ab jetzt nur noch mit der Hand quilten werde. Es ist so anstrengend diese riesen Decke, trotz einrollen, Tisch gut positionieren usw. durch die Maschine zu wursteln. Das Endergebnis hat mich getröstet, plötzlich erschien alles nicht mehr so schlimm und natürlich werde ich wieder eine Decke mit der Maschine quilten.... Durch das dickere Vlies wirkt die Decke sehr plastisch, nicht flach - obwohl ich das eigentlich so wollte - ganz ungewohnt für ein Maschinen Quit.
Auch bei der Rückseite gab es kleinere Probleme. Leider schnitt die Dame bei Hüco nicht 3 m von dem von mir ausgesuchtem Stoff ab, sondern nur 1,5 m! Ich dachte ich hätte ein super Schnäppchen gemacht! Ein schöner Stoff, passend zum Quilt, 165 cm breit und sehr günstig! Leider ist mir das ganze erst zu hause aufgefallen und ich musste improvisieren. Zum Glück, denn die Rückseite ist jetzt viel schöner als geplant. 
Bei mir ist ein Quilt noch NIE so geworden wie ich ihn ursprünglich geplant habe. Entweder reicht ein Stoff nicht, die Farben passen doch nicht so zusammen wie geplant, das Vlies ist dicker als gewünscht usw. Letztendlich finde ich das aber schön, denn so entsteht alles ganz spontan und der fertige Quilt wird dann wie eine Überraschung.