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Sonntag, 14. November 2010

Entspannte Schultern und ruhige Hände

Kleine Übungen helfen mir meine Nähmaschine weiter zu "zähmen". Eine kleine Schreibübung wie in der ersten Klasse auf Stoff, war meine nächste Übungseinheit. Damit der Stoff sich leichter schieben lässt, habe ich ein dünnes Stück Vlieseline auf die Rückseite gebügelt. Diesen Tip habe ich letzte Woche auf dem Textiltag von Renate Rusche bekommen. Sie hat dort - und auch schon auf der Textile Art - "Weise Sprüche - neue Aufgaben für Taschentücher"  vorgestellt. Mit Vlieseline ist der Stoff wirklich leichter im Freihandmodus ohne Transporteur hin und her zu bewegen. Außerdem verhindert sie das Ziehen von Fäden und vom Stoff - hier bei mir etwas am rechten Rand zu sehen, wo die Vlieseline nicht gereicht hat.
Etwas mutiger habe ich mich dann an einen Siggi Block für Martina gemacht, nachdem ich ihre Spiderweb Blöcke aus Webkanten fertig gestellt habe (die zeige ich ein anderes mal...) Normalerweise sind diese Signatur Blöcke für einen Quilt 3,5 x 3,5 Inch groß - zum Übern brauchte ich mehr Platz, also wurde der Block 6,5 x 6,5 Inch groß....
Für die Schrift empfehle ich alles mit einem Trickmarker oder einem anderen Markierstift vor zu schreiben. Manchmal verschwindet die Farbe des Trickmarkers trotz Wassers leider nicht - hier hat es nach einer ausgiebigen Bewässerung funktioniert. Wer es ordentlicher mag, kann auch noch Linien zum Vorschreiben vormalen. Für die Umrandung habe ich wieder mit Coccoina die abgeschnittenen Reste der zusammengenähten Webkanten aufgeklebt und im Freihandmodus darüber genäht. Mit entspannten Schultern, ruhigen Händen, einen steifen Fuss auf dem Pedal der Nähmaschine für eine gleichmäßige Geschwindigkeit geht es erstaunlich gut. Es entwickelt sich ein gewisser "flow" in der Bewegung - und lustige Grimassen im Gesicht. Zum Glück hat mich niemand dabei gesehen! Voll im "flow" habe ich für ein demoralisiertes Schulkind für die Lernpausen einen mug rug genäht. Bestickt und gequiltet im Freihandmodus mit versenktem Transporteur!
Je länger ich übe, desto gleichmäßiger wird die Stichlänge. Es macht Spaß jedes mal ein kleines Erfolgserlebnis zu haben. Nur kann ich mir immer noch nicht vorstellen einen riesigen Quilt in der Maschine so zu bearbeiten. Das stelle ich mir ziemlich anstrengend und zeitaufwendig vor. Ich werde weiter üben und die Übungsstücke vergrößern - vielleicht gibt es als nächstes einen Miniquilt...

5 Kommentare:

  1. Wow, das wird ja rasant besser! Das sind ja mal wirklich Erfolgserlebnisse. Der Schulkind-Mugrug gefällt mir sehr - sowas könnte ich für demoralisierte Momente auch brauchen.

    viele Grüße!

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  2. Schön, dass du den Fortschritt hier zeigst, das macht bestimmt auch anderen Mut. Den Motivations-Rug hast du ja ohne Abzusetzen geschrieben, das funktioniert gut. Ich schneide bisher immer zwischen den Wörtern die Fäden weg, vielleicht kann ich das auch bald mal lassen.
    Dann mal viel Energie für den Miniquilt.

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  3. Du bist ja in Produktion gegangen! Tassenteppich ist ja echt ein scharfes Wort. Aber eben auch eine tolle Möglichkeit Übungen zu verarbeiten. So etwas haben wir bei der Kalligrafie auch gesucht. Irgendwann probiere ich es auch, aber momentan gehts nicht!
    Tassenteppichfreie Grüße von Karen

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  4. ja, du bist ja voll im flow! und Suschna hat Recht: das macht echt Mut, mich doch auch endlich mal ernsthaft mit dem freihandquilten/-sticken zu beschäftigen. da graut es mir nämlich vor..
    Und "Tassenteppich" find ich super, das ist so ein schönes Wort wie "Mausmatte" :-)
    Grüße von Claudia

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  5. @ Lucy - der Spruch von E. Kästner ist gut dafür. soll ich Dir einen Motivations Teppich nähen?
    @ Suschna - ohne Absetzen war eigentlich Faulheit. Manchmal hält auch der Faden nicht am Anfang, deshalb habe ich in einem Zug geschrieben.
    @ Kaze + Claudia - ja, habt Mut! Ich bin immer wieder überrascht, was man sich einfach trauen sollte. Ich war nach dem ersten Versuch etwas niedergeschlagen und bin überrascht, das es dann doch so gut ging.

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