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Mittwoch, 23. März 2011

Leere

Seit dem Erdbeben ist es in mir ganz leer. Näh Aufträge bleiben liegen, mir fehlt jegliche Kreativität. Um mich zu inspirieren besuche ich im Internet viele viele kreative Webseiten, die ich alle sehr schön finde. Dann denke ich, wie belanglos ist das jetzt? Ich weiß, irgendwie soll/muss natürlich alles seinen Alltag wieder finden. Doch ich kann nicht so tun, als sei da auf der anderen Seite der Erde nichts passiert. Ich bin schockiert! Schockiert über das Unglück und das Leid. Aber auch über die Menschheit, die ihre Erde zerstört. Ich gehöre auch dazu! Natürlich beschäftigen ich mich mit Umweltschutz, im Alltag jedoch verfalle auch ich immer wieder in alte Gewohnheiten zurück. In unserer Gesellschaft stößt man bei dem Versuch Umweltschutz durch zu setzen oft auf große Widerstände. Beispiele dazu von mir ist z.B. die Berliner S-Bahn (Umweltticket habe ich nun gekündigt), Denkmalschutzbehörde (die verhindert hat die volle Dämmung am Dach einzubauen) und ein Erdgasauto (das nach 4 Jahren viele viele Euros an Reparatur verbraucht und es in diesem Zeitraum auch kaum neue Erdgastankstellen gibt).... Gut ist, das mein Fahrrad noch fährt, die Papier- und Wertstofftonne noch abgeholt wird und die BioKiste nach Jahren noch immer geliefert wird! Ein endlos Thema, das nicht in einen Kreativ-Blog gehört - finde ich - und doch schreibe ich nun etwas dazu. Fazit ist, das mein Wunsch verantwortungsbewusst mit "Mutter Erde" umzugehen noch immer vorhanden ist! Jetzt erst recht! Dazu habe ich in den letzten Monaten auch gelesen und diese Bücher wollte ich euch vorstellen:
Ich esse übrigens gerne Fleisch! Aber jetzt viel weniger - 800g essen die Deutschen im Schnitt pro Woche, 200 g würden reichen. Ich finde jeder darf für sich selbst entscheiden ob und wie viel Fleisch, bzw welches Fleisch er isst. Er sollte aber immer akzeptieren, das andere Menschen für sich vielleicht eine andere Entscheidung treffen. Wer dieses Buch nicht lesen mag, kann es auch als Hörbuch hören, aber empfehlenswert ist es auf jeden Fall. Der Autor schreibt nicht mit erhobenem Finger, sondern erzählt alles was er zum Thema Massentierhaltung und -verarbeitung recherchiert hat. Er betont, das er für sich eine persönliche Entscheidung nach dieser Recherche getroffen hat und das diese auch jeder selbst für sich treffen muss/darf. Diese Lektüre hat mich natürlich unweigerlich zur Suche nach vegetarischen Rezepten geführt. Ich habe tatsächlich auch ein vegetarisches Kochbuch, das ich aber nicht mag (für mich optisch nicht genug ansprechend) In unserer Tageszeitung wurde dann vor ein paar Tagen dieses Buch besprochen:
Wer Lila nicht mag, sollte darüber hinweg sehen, denn dieses Buch ist toll! Der Verfasser ist kein Vegetarier und empfiehlt auch zu manchen Rezepten passende Fleischgerichte. Wieso er das tut, schreibt  Ottolenghi in seinem Vorwort - also bitte unbedingt lesen. Die Rezepte sehen lecker aus, da das Buch gestern erst mit der Post kam habe ich noch nichts gekocht. Aber bald....
Dafür habe ich am Wochenende endlich das Rezept von Suschnas Brot aus klebrigen Hefeteig ausprobiert. Sehr zu empfehlen - bis zum geplanten Abendessen hat es nicht überlebt!
Wer meinen Blog öfter liest, weiß, das ich Hefeteig sehr gerne mag und mich auch nicht vor dem Kneten  fürchte. Kneten braucht man hier nicht, nur rühren! Die Familie ist begeistert und es gab schon einige Vorschläge wie z.B. Rosmarin oder Rosinen beim nächsten Mal (!) zu zufügen. Da auch unser Müsli alle war, gab es noch ein Projekt, das ich lange probieren wollte: Knuspermüsli (ohne Rosinen, da die hier nicht so beliebt sind) Durch hohen Verbrauch und hohe Kosten bei "guten" Lebensmitteln muss ich m alltäglichen Leben oft Kompromisse eingehen - wie beim Knuspermüsli. Der hohe Gluckose/Rafinadezucker Anteil stört mich jedoch sehr, denn seit Jahren verwenden wir nur noch Biorohrzucker in kleinen Mengen zuhause. Knuspermüsli ohne Zucker gibt es nur im Bioladen für teures Geld in kleinen Tüten - oder man macht es selbst!
Die Idee habe ich von Claudia, die mir netterweise einen Link zu Smitten Kitchen schickte. Danke dafür, die erste Ladung ist bereits verzehrt! Körner und Samen führten mich zu meinem Bücherregal und somit zu meiner letzten Buchempfehlung:
Vor Jahren gelesen, jetzt wieder hervor geholt. Ein Buch in dem Kapitelweise Obst-, Gemüse-, Getreidesorten und Nüsse vorgestellt werden mit historischem Hintergrund, sowie naturheilkundlichen Wirkungen. Zusätzlich einen Ausflug in die Lebensmittelindustrie - auch hier nie mit erhobenem Finger: das müssen sie essen! Ganz im Gegenteil - leider mit sehr wenigen Bildern, dafür aber mit kleinen Rezepten zwischen durch. Das Zitat "Birne macht gute Laune" erfreut uns seit Jahre beim Frühstück, wenn die Kinder in die Birne beißen.
Viel viel mehr fällt mir zu diesem Thema noch ein, meine Gedanken schweifen immer wieder in verschiedene Richtungen mit immer der gleiche Frag: Wie kann ich in Zukunft meinen Alltag umweltbewußter gestalten und es gleichzeitig mit meinen Lebensumständen vereinbaren?
Das soll zu diesem Thema nun alles sein, denn dies ist weiterhin ein "Kreativ-Blog".

Freitag, 11. März 2011

Bügeln mag ich nicht

Hemden und Blusen bügeln! Welch gruselige Vorstellung! Meine Mutter hat früher viel gebügelt, in meiner Erinnerung fast täglich. Ich hatte immer den Eindruck, sie habe sogar Unterhosen gebügelt. Auch gab es eine elektrische Mangel, durch die Handtücher und Bettwäsche gezogen (nachdem sie aus einer kleinen Flasche mit Wasser besprüht) wurden..... Es ist nicht so, das ich gebügelte Wäsche nicht mag - ich mag einfach das Bügeln an sich nicht. Doch trotz dieser Antipathie habe ich natürlich ein Bügeleisen, ein Bügelbrett und ein Ärmelbügelbrett. Außer Nähten bügele ich auch andere Dinge, nämlich Geschirrhandtücher. Die mag ich einfach nicht zerknittert und das Bügeln ist dann fast eine Haushalts-Meditation. Dann habe ich bei Miriam etwas gelesen, das mich erstmal zum Lachen gebracht hat - sie hat ihre Stoffreste gebügelt! Ich guckte nach meinen Resten und habe festgestellt, das ich inzwischen drei dieser Kisten habe:
Stoffreste in kleineren Größen, völlig unsortiert und durcheinander. Öfter schon habe ich probiert in diesen Kisten etwas "passendes" für ein Nähprojekt zu finden, doch das schien fast unmöglich. Ein kurzer Ikea Besuch und etwas Zeit zum meditieren.......
Schön sieht es aus - naja, noch mehr Kisten im Regal - funktioniert zum Verarbeiten aber wunderbar. Seit  Ende Dezember bin ich dabei viele viele Reste zu verbrauchen. Bei meinen Internet Ausflügen habe ich tolle Anregungen gefunden. Wie zum Beispiel bei Claudia, die einen wunderschönen Quilt näht. Bei Stiched in Color (auch hier wird jeder noch so kleine Stoff Fetzen aufbewahrt und vernäht) stieß ich dann zum ersten mal auf den Begriff Ticker tape, was übersetzt Lochstreifen oder Konfetti heißt. So kam eins zum anderen - ich fand eine Ticker tape quilt Flickr group, in der viele schöne anregende Fotos zu sehen sind - die Lust zum Ticker tape quilt nähen kam. Besonders gut gefiel mir der Ticker tape quilt von mon petit lyons, der in der Art von Sew mama sew genäht wurde. Wer es lieber ordentlicher und mit wenig Fäden mag, kann sich an das Tutorial von Stitched in Color halten. Ich bin mehr für die "fusselnde" Variation:
Aus der Kiste mit den blauen gebügelten Resten ist dieses Tischset für den Garten entstanden. Zum Fixieren der Stoffreste vor dem Annähen gibt es - von mir bereits ausprobiert - drei Möglichkeiten. Erstens: Sprühkleber. Keine gute Idee, da eine große Sauerei, alles (Finger, Tisch, Nähnadel...) klebt. Zweitens: Vliesofix. Schon besser, aber sehr zeitaufwendig. Drittens: Coccoina. Hervorragend! Diesen Kleber hat Suschna bereits vorgestellt und ich habe ihn hier auch schon einmal verwendet. Ein Tischset reicht gerade für mich, hier wohnen aber noch mehr Menschen im Haus...
Weitere Sets werden folgen.

Montag, 7. März 2011

Weil es so schön war

Gestern Nachmittag war unser erstes Treffen der Berlin modern quilt guild in den Kursräumen von Trollinge. Insgesamt waren wir acht "nähsüchtige" Frauen, die an einem sonnigen Tag drei Stunden in einem nicht geheizten Raum über Nähen, Stoffe und Quilten gequatscht haben.
Julia hat alles wunderbar organisiert und auf ihrem Blog bereits den Ablauf genau beschrieben. Zusätzlich gibt es seit gestern eine Flickr group, in der die BMQG ihre Fotos bereits von gestern zeigt. Dazu gab es reichlich Tee, Kekse, Kuchen und Muffins. Die Muffins habe ich gleich - weil es so schön war (Treffen und Muffins) - noch einmal gebacken.
Für 20 - 24 Muffins braucht man 420 g Mehl, eine Tüte Backpulver, zwei kleine Eier, 90 ml Milch, 75 g Zucker, 2 Tüten Vanillezucker, 90 g zerlassene Butter und 420 g Joghurt 3,5 % . Alles wird gründlich mit dem Mixer verrührt, der Backofen Umluft wird auf 170°C vorgeheizt. Dann den Boden einer Muffinform mit Teig bedecken, darauf ein Teelöffel Marmelade geben und nochmals mit Teig bedecken.   Nach 18 - 20 min backen etwas abkühlen lassen und mit Puderzucker bestreuen.....
Guten Appetit!!
Nächstes Treffen der BMQG ist am ersten Sonntag im April!