Eine Overlockmaschine?! War das wirklich nötig?! Wer weiß das schon! Aber jetzt wohnt sie bei mir! Ich will euch erzählen wie es dazu kam und wie wir beide mit einander auskommen.
Wer meinen Blog schon eine Weile verfolgt, weiß das ich immer wieder die Lust verspürte Kleidung zu nähen. Dieses Vorhaben schien mir viel einfacher und attraktiver mit einer Kettelmaschine. Aber lohnt sich das? Benutze ich sie wirklich oder steht sie nur rum? Welche Maschine ist die richtige für mich? Ist teuer gleich gut? Was passiert wenn der Faden neu eingefädelt werden muss? Viele Fragen, auf die vor einem Kauf eine Antwort gefunden werden musste.
Ausschlag gebend für den Kauf war das neue Interesse meiner Tochter am Nähen und die Fertigstellung von Norma Prototyp. Hätte ich vorher schon viel Kleidung genäht, wäre meine Entscheidung viel schneller getroffen worden. Denn es ist klar, das Klamotten nähen - besonders Jersey - mit einer Overlockmaschine schneller und spaßiger ist.
Meine Tochter hatte das Glück ein Berufs orientierendes Praktikum bei Mashal Metje von Swing and Sew zu besuchen. Sie war so von Mashal als Näh-Lehrerin begeistert, das ich sie einmal begleitet habe. Dabei ist Norma Prototyp entstanden. Außerdem habe ich gleich einen ganzen Kurs gebucht, den ich jetzt besuche. Mashal ist Diplom-Modedesignerin und gibt in ihrer Werkstatt regelmäßig Nähkurse. Dort hat sie für die Teilnehmer verschiedene Näh- und Overlockmaschinen. Auch eine W6 N 454D.
Die W6 Maschine ist eine qualitativ hochwertige Overlockmaschine - wohl eine Tochter von Janomé, sie ist fast Bau gleich. Dazu kommt, das sie preiswert ist und die Firma 10 Jahre Garantie auf die Maschine gibt. Also für mich als Einstieg in die Kleider-Näh-Welt wahrscheinlich die beste Wahl.
Und ja, ich benutze sie wirklich. Mein Respekt ist noch groß, sie ist doch so anders als meine "normale" Nähmaschine. Die vielen Fäden, Ösen, Häkchen und das Messer sind schon irgendwie unheimlich. Drückt man auf den Anlasser "fährt" sie einfach los, schneidet, näht und kettelt wie von selbst...
Da kann so was wie ein "Loch" beim "rein" und "raus fahren" in eine Rundung (Ärmel oder Ausschnitt) schon mal passieren! Doch mit etwas Übung klappt das schnell besser. Gut für Rundungen ist, wenn der Nähfuß angehoben wird, der Stoff bis an die linke Nadel gelegt wird, dann den Nähfuss wieder runter klappen, Naht mit der Spitze des Nähfusses anpeilen und langsam losfahren. Zum 'raus kommen aus der Rundung das Genähte im Winkel von 90° nach links ziehen und nach rechts heraus fahren.
Nun zum Einfädeln... Beim ersten Mal habe ich eine Stunde gebraucht!! Ja, das muss man einfach einkalkulieren, doch danach ist man mit seiner Overlock schon viel intimer als vorher. Auch in der letzten Woche habe ich wieder reichlich Fadensalat produziert. Auf unerklärliche Weise hat sich der Faden des Unterfadengreifers entfädelt. Doch mit dem "Grundlagenbuch Overlock", das mit vielen Fotos bestückt ist, und einer Pinzette habe ich nun das Einfädeln begriffen. Es empfiehlt sich auch nicht so viel am Handrand zu drehen, denn das begünstigt den Fadensalat.
Ansonsten ist die Maschine klein, fein und leicht - viel kleiner und leichter als eine normale Nähmaschine - so ist sie ganz einfach auf und abgebaut, zur Not in einem kleinem Schrank verstaut oder rasch eingepackt und zum Nähkränzchen mitgebracht.
Ich hoffe ich konnte denjenigen, die überlegen so ein Ding zu kaufen, bei der Entscheidung weiter helfen! Und ich bin auch neugierig auf die, die so eine Maschine schon haben. Was habt ihr für Erfahrungen beim Kauf und beim Einfädeln gemacht?