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Samstag, 14. November 2009

Probieren geht über Studieren??

Ich habe eine Vorliebe für Bücher - ich lese gerne und viel - allerdings nur zum Vergnügen. Fachbücher sind mir ein Greul! Alles was mit Fachwissen, Bedienungsanleitungen und schriftlichen Erklärungen zu tun hat lese ich nicht gerne! Ich verstehe oft einfach nicht was da geschrieben steht - ich muss es mehrfach Lesen und es will dennoch nicht in meinen Kopf. Ich ziehe "Bilderbücher" vor - alles was ich sehe - ob in Bild oder in Natur - ist für mich gut begreiflich. Ich habe viele Nähbücher - mit vielen, vielen Bildern, die ich mir immer wieder gerne ansehe. Gelesen wird da nur im absoluten Notfall! Vor ein paar Wochen habe ich bei Amazon ein Buch in USA über die japanische Sashiko Technik für nur 5 € gekauft!!! Also wirklich günstig.

Bei meiner Vorliebe für das Handnähen und -quilten hat mich diese Technik schon länger interessiert. Sashiko ist quasi die japanische Form des Quiltens. Ursprünglich wurde so Arbeitskleidung repariert und genäht. Traditionell mit einem weißen Faden auf Indigo farbigen Stoff. Die Motive wechseln zwischen Bildern und sehr geometrischen Formen. Das wollte ich ausprobieren - in meiner üblichen Art - also im Buch Bilder angucken und los...

Das Ergebnis sah nicht aus wie im Buch! Nun habe ich tatsächlich angefangen zu Lesen - alles stand ganz ausführlich im Buch, einfach und verständlich beschrieben- allerdings auf Englisch - Fast alle geometrischen Sashiko Muster haben als Grundlage ein Gitternetz aus waagerechten, senkrechten und diagonalen Hilfslinien. Die Diagonalen verlaufen aber nicht immer im rechten Winkel, sondern auch - wie bei diesem Muster - im Winkel von 60°. So entstehen im Gitternetz keine Quadrate - wie bei mir - sondern Rechtecke! Auch gibt es genaue "Vorschriften" wie die Stiche verlaufen sollten. (Ein Klick auf das Bild vergrößert es und macht es lesbar) Die Stiche sollen sich nicht überkreuzen usw...

Wie gesagt: alles wunderbar beschrieben! Hier gilt also auch einmal das umgekehrte Motto: Studieren geht über Probieren! Ich habe das erste Muster bis jetzt noch nicht wiederholt, sondern ein neues erst studiert, dann probiert.

Schon besser! Beim mir bekannten Quiltstich sind die Stichlängen immer gleich lang. Bei der japanischen Technik sind bei einigen Mustern die Stiche der Rückseite viel kürzer als die sichtbaren auf der Vorderseite des Stoffes. Die Stiche sind so viel dichter beieinander.

Ich stelle immer wieder fest, das mich Handnähen und Quilten wirklich entspannt. Mehr als Häkeln, Stricken oder Nähen an der Maschine. Manchmal muss man beides kombinieren.

(Tasche mit Innenfutter und Reißverschluss)

8 Kommentare:

  1. Ooh, das finde ich schön! Und mal wieder "typisch japanisch" - sieht ganz einfach aus, ist aber doch nicht so einfach nachzuarbeiten. Mit bunteren Fäden auf Leinen so wie hier gefallen mir diese Muster ja auch gut. Oder eine Steppjacke ganz klassisch indigoblau mit weiß?
    viele Grüße! Lucy

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  2. mein erster versuch wurde verschluckt, also nochmal:
    wie toll!! was für schöne Muster (besonders die kreis sind ja ein Traum) und so toll gearbeitet! ich bewundere das sehr, da ich nicht mit der hand nähen kann.
    und du brauchst auch schön deine reissverschlüsse auf - sehr gut :-)

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  3. Vielleicht machen wir demnächst einen Sashiko-Tausch ;-)
    Ich schleiche um diese mich faszinierenden Muster schon lange herum, bin bislang aber abstinent geblieben, weil ich mir nichts daraus für meine Wohnung oder mich vorstellen kann.

    Ein Tausch hat einen ganz anderen Sinn. Mal schauen, was das nächste Jahr bringt.
    Falls es dich interessiert: Hier habe ich eine andere (zumindest auch) japanische Handnäherei:
    http://t-tally.blogspot.com/2008/11/quilting-for-healing.html

    Herzlich
    Tally

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  4. Oh, einen Blogpost zu meinen Sashikoversuchen hatte ich auch geplant. Wie ich sehe, liegt das Thema in der Luft. Du kannst auch gern meine Sashikogarne probieren, vielleicht helfen die ja auch.

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  5. Vielen Dank, für den Besuch bei mir.
    Deine Sashiko Stickerei gefällt mir sehr gut, sieht gar nicht nach den ersten Versuchen aus!
    Liebe Grüße
    Gisela

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  6. Einen Sashiko Tausch kann ich mir auch gut vorstellen - Tally, Deine gefalteten Blöcke sind wunderschön geworden - Liebe Lucy, Indigoblauer Stoff mit weißer Stickerei reizt mich auch sehr, nur mit der Steppjacke wird es schwierig. Das müßte dann ein Gemeinschafts-Projekt werden ;-). Die Kreise sind fertig- ein Bild wird folgen..

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  7. Mhm ja, eine Jacke wäre wohl leicht größenwahnsinnig. Was für Garn hast du denn genommen? Echtes japanisches Sashiko-Garn hab ich noch nie in der Hand gehabt und kann mir gar nichts darunter vorstellen.
    viele grüße! Lucy

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  8. Ich hatte nur glänzendes Stickgarnund habe dann 2 Farben Sashiko Garn gekauft bei : http://www.quiltzauberei.de/ - Ansonsten ist das Garn wie normales Baumwoll Stickgarn, nur matt. Es gibt aber auch Mulicolorgarn - das ist so ähnlich wie Socken-Wolle - ein langer Faden, der nacheinander die Farben wechselt. Ich befürchte ich werde süchtig....es macht wirklich Spaß.

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